Wir sprechen so viele Sprachen auf dieser Welt. Manche bewusst, andere völlig unbewusst. Viele davon ohne auch nur unseren Mund aufzumachen. Viel zu viele jedoch, ohne dass selbst wir wissen, was wir da eigentlich „sagen“. Schlussendlich stehen wir somit vor einem großen Problem: Viele von uns beherrschen nicht einmal eine Sprache so anständig, dass unser Gegenüber unsere Botschaft in der gleichen Bedeutung auffasst, wie wir sie aussenden – dabei spricht er eigentlich die gleiche Sprache wie auch wir und sollte deshalb keinerlei Probleme haben uns zu verstehen. Irgendwo liegt also ein Fehler vor. Entweder beim Sender oder beim Empfänger. Wird irgendetwas falsch ausgegeben oder wird es nur falsch interpretiert? Eine Frage die uns an sich schnell zur Lösung führen müsste, es jedoch nur im seltensten Fall tut. Der Grund: Subjektive Wahrnehmung bedeutet nicht nur, dass etwas Auslegungssache ist, sondern dass sie für den Wahrnehmenden auch die erstbeste und somit grundsätzlich völlig glaubwürdige Realität darstellt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die falsche Wahrnehmung unsere richtige ist – und darauf bestehen wir. Generell ist die Bedeutung unserer „Worte“ eigentlich immer von der individuellen Interpretation des Adressaten beeinflusst. Man kann eigentlich nichts sagen, was nicht falsch verstanden werden kann. Die einzige Möglichkeit ist also, dass wir eine Sprache finden, die wir alle lernen und verstehen können – und zwar alle auf der gleichen Art und Weise. Eine Sprache, welche keinen Raum für Interpretation und damit verbundene Missverständnisse lässt. Freiheit könnte sie heißen. Taten könnten ihre Worte sein. Aber sind wir bereit sie als allgemeingültig für uns alle anzunehmen?
Du bist verloren – sei frei!
Du bist unselbständig – sei frei!
Du bist gefangen – sei frei!
Du bist eingeengt – sei frei!
Du bist bedroht – sei frei!
Du bist gehorsam – sei frei!
Du bist unterwürfig – sei frei!
Du bist nicht du selbst – sei frei!
Es gibt so viele gute Gründe frei zu sein. Allein der Freiheit wegen, sollte man nie darauf verzichten „frei“ zu sein. Denn Freiheit gibt uns etwas grundnatürliches. Sie gibt uns die freie Wahl der freien Wahl – so doppelt gemoppelt wie es auch klingen mag, ist es doch die reinste aller Wahrheiten. Sei frei! Ein Aufruf. Keine Bitte, aber auch kein Befehl. Ein Anstoß. Ein Denkanstoß. Ein Schubser in eine neue Richtung. Ist es nicht mühselig, immer dasselbe, nur auf andere Art und Weise auszudrücken? Ja, schon, aber ich bekomme davon nicht genug. Nicht solange die Botschaft nicht ankam. Bei den ersten traf sie bereits auf offene Ohren, aber andere verstehen die bisher genutzte Sprache noch nicht. Darum erfinden wir gemeinsam eine neue die jeder versteht. Die jeder spricht. Die jeder zu seiner neuen Muttersprache ernennt. Die Sprache der Freiheit – und wir sprechen sie alle gleich. Ohne Dialekte, ohne Akzent. So rein wie sie nur sein kann. Heute haben wir alle bereits einige erste Vokabeln gelernt und es liegt nun an uns sie zu verinnerlichen und zu mehr als nur eine Sprache zu machen.