Das dystopische Setting des Romans ist eine futuristische Stadt in einer nicht definierten Zukunft, namens „Noah Thalatta“ (das dritte Noah). Die Stadt ist umgeben von einem telepathisch gesteuerten und mit Energie versorgten Schutzschild – niemand kommt hinein, niemand hinaus. Außerhalb der Stadt befinden sich, laut der Axiome der „Ehrwürdigen Alten“ kein Leben, keine Struktur, nur Tod, Wüste und Chaos. Die Stadt gliedert sich in unterschiedliche Ebenen. Vertikal strukturiert gibt es unterschiedliche Stadtgevierte, gemäß der unterschiedlichen ethischen und religiösen Gruppierungen. Horizontal gibt es eine gewisse soziale Struktur: ganz oben leben die oberen, gebildeten und ökonomisch bevorzugten Gruppen, ganz unten, respektive im Untergrund, Leben die Ausgestoßenen, Armen, Gesetzlosen – dort, in diesem Schatten, dahin vegetierend, findet sich alles Abstoßende, Böse. Dennoch wurden in dieser hochtechnisierten, aber ambivalenten Welt technische Errungenschaften wie Holographie, Replikation von Nahrungsmitteln – außer Fleisch – und Levitation kultiviert.

Ziel der Gründung der Stadt war es, nach einer weltweiten Pandemie, die nur wenige Prozent der Bevölkerung nicht befallen hatte, eine neue Form der Zivilisation zu institutionalisieren, ohne Gewalt, ohne Neid, ohne Hass – doch das menschliche Wesen schien anders strukturiert gewesen zu sein. Das Setting der Geschichte ist die akademische Welt – diese hat sich aber grundlegend verändert. Konservatoren, früher Universitätsprofessoren und Assistenten, kümmern sich um die Erhaltung der bestehenden Kultur, technische Wissenschaften spielen eine eher untergeordnete Rolle. Man hat versucht möglichst viele unterschiedliche ethische, religiöse, biologische, sozio-kulturelle und künstlerische Informationen zu speichern und der Nachwelt zugänglich zu machen.

Der Protagonist des Romans ist Tim, ein Konservator am Institut für angewandte Geschichte, ein unkonventioneller Akademiker, der mit einer unheilbaren und vor allem geheim zuhaltenden Krankheit kämpfen muss: er kann träumen. In dieser Welt können nur Frauen träumen – wenn Männer träumen, wird das als pathologische Eigenheit angesehen. Er träumt immer wieder von einer seltsamen Mauer, von einer Anstalt – unendlich erscheinenden, dunklen Hallen,

von einer Wüste und vom Tod. Seine Freundin Angelique versucht ihm zu helfen, ihre Hände sind jedoch gebunden – sie ist hilflos.

Gemeinsam mit seinen Freunden Benjamin und Beth begibt er sich auf die Suche nach Antworten. Er findet heraus, dass es in der Stadt keine Jungen gibt, deckt ein unmenschlich grausames Geheimnis in der „Unterstadt“ auf und verlässt schließlich die Stadt. Dort trifft er auf unterschiedliche ethische Gruppen, die aufgrund ihrer geistigen Kräfte die Unwirklichkeit ihrer Umgebung kultiviert haben. Schlussendlich kommt er zu einer Mauer. Er findet Knochen von Kindern, findet schließlich die „Anstalt“, den Ort, an den die Jungen gebracht werden, um deren telepathische Kräfte für die Instandhaltung des für die Stadt notwendigen Energieschildes nützen zu können. Er freundet sich mit einem der Jungen an, verliebt sich platonisch in ihn und reist via Regression in seine vergangenen Leben – sein emotionaler Hintergrund und seine eigene Geschichte, Jahrhunderte überdauernd, offenbaren sich.

Der glückliche Status quo währt allerdings nicht lange. Der Junge, der aus seiner Trance „erwacht“ ist, kann mit seiner Situation in der „Anstalt“ nicht mehr umgehen. Tim kann ihm aber nicht helfen, seine Hände sind ihm gebunden. Die kurze Liebesgeschichte findet ein jähes Ende – Tim begibt sich abermals auf die „Suche“, streift durch die Wüste, ist erfüllt von Visionen, Halluzinationen und emotionalen Berg- und Talfahrten. Sein Weg endet dort, wo er begonnen hat, der Kreis schließt sich.

Die Stadt lebt weiter, im Untergrund, sowie in den höchsten Kreisen. Es wird deutlich warum der Name der Stadt „Noah Thalatta“ ist, warum die Menschen ihre ureigensten Emotionen wie Angst, Hass und Neid niemals ablegen werden können. Eine Geschichte voller Spannung, Liebe, Offenbarung – eine Geschichte des Lebens an sich.

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